Wenn Turnerinnen sich heute einen neuen Turnanzug aussuchen, finden sie im Internet eine riesige Auswahl an Modellen, Stoffen und Farben. Neben klassischen Turnanzügen aus Samt oder glänzenden Lackstoffen stoßen sie bei ihrer Suche immer häufiger auf Turnanzüge mit glitzernden Dessins und kunstvollen grafischen Drucken. Oft erinnern diese Turnanzüge an Bademoden, denn anstelle aufgenähter Stoffapplikationen und eingesetzter Materialkontraste werden die Dessins nicht auf Anzüge genäht, sondern auf Stoff gedruckt.
Doch wie entsteht ein bedruckter Turnanzug und welche Arbeitsschritte sind hierzu erforderlich?
1. Handskizze eines Turnanzugs
Am Anfang steht bei uns immer die Idee, welche in Form einer Bleistiftzeichnung auf Papier gebracht wird. Das ist die Lieblingsaufgabe unserer Textilgestalter/-innen bei ERVY. „Wenn ich mich nach Lust und Laune zeichnerisch austoben kann und mit kreativen Formen und Farbkompositionen herumexperimentiere, dann hat das etwas Meditatives“, erzählt Anna Sing, Produktgestalterin bei der ERVY Sports Fashion GmbH.
2. Digitale Nachzeichnung der Handskizze
In einem zweiten Arbeitsschritt wird die Handskizze eingescannt und mit einem Vektorgrafik und Bildbearbeitungsprogramm nachgezeichnet. Dabei probieren wir noch weitere Farbkombinationen aus, um künftige Kundenwünsche berücksichtigen zu können.
3. Druckvorgang am Sublimationsdrucker
Ist das grafische Ergebnis am PC fertig gestellt, drucken wir das neue Design im 1:1 Format mit einem sogenannten Sublimationsdrucker auf Thermotransferpapier.
4. Transfervorgang mit dem Kalander
Dann wird das bedruckte Papier auf ein weißes Textil gelegt und langsam bei hohen Temperaturen durch einen Kalander, d.h. eine heiße Druckwalze, gewalzt. Bei diesem Vorgang, den man auch als „Thermotransfersublimation“ bezeichnet, überträgt man die Tinte vom Papier auf das Material. Denn durch die Hitze des Kalanders werden die Farbmoleküle der Tinten auf dem Papier in Dampf umgewandelt, welcher wiederum durch die obere Schicht des Textils aufgenommen wird. Ist die Druckschablone als Vorder- und Rückenteil auf das Textil aufgedruckt, muss sie nun ausgeschnitten und ganz klassisch weiterverarbeitet werden.
5. Veredelung mit Strasssteinen
Um auch hier nicht auf den Glitzer zu verzichten, erstellt unser/e Produktgestalter/in eine zum Dessin passende Strassapplikation, welche ebenso mittels Hitzetransfer auf den zugeschnittenen Turnanzug übertragen wird.
6. Zusammennähen des Turnanzuges
Zum Schluss werden die Seiten- und Schulternähte geschlossen, das Einnähetikett und das ERVY-Logo angebracht sowie Bein-, Arm- und Halsausschnitte mit Gummi eingefasst und fertig ist der bedruckte Turnanzug!